Soziale Innovationen - Schlüssel zur nachhaltigen Transformation
„Die große Frage, auf die wir eine Antwort finden müssen, ist folgende: Bringen wir die Welt auf denselben Stand, auf dem sie vor dem Corona-Virus war? Oder erfinden wir die Welt neu? Die Entscheidung liegt in unseren Händen.“
Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus Tweet
Am 15. Juni 2022 fand im Veranstaltungshof des Bundesumweltministeriums die öffentliche Auftaktveranstaltung des Vorhabens „SINA – Soziale Innovationen für Nachhaltigkeit“ statt, das Yunus Environment Hub im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchführt.
Bei der Veranstaltung, an der ca. 100 Expert*innen für Soziale Innovationen sowie Vertreter*innen aus Verbänden, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teilnahmen, informierte Yunus Environment Hub die breitere Öffentlichkeit über das Vorhaben, präsentierte erste Erkenntnisse der inhaltlichen Arbeit und diskutierte die gesellschaftliche Relevanz Sozialer Innovationen für Nachhaltigkeit mit Akteuren aus der Praxis sowie hochkarätigen Teilnehmer*innen.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke eröffnete die Veranstaltung: “Umwelt- und Klimaschutz sind Treiber für Innovationen. Bislang liegt der Fokus oft auf technischen Neuerungen. Doch die sozial-ökologische Wende wird nur gelingen, wenn auch Soziale Innovationen und ökologische Ziele noch stärker zusammen gedacht werden. Soziale Innovationen haben großes Potenzial für den Umwelt- und Klimaschutz: Sie verändern Prozesse, soziale Praktiken und Organisationsstrukturen nachhaltig. Bislang werden sie in Deutschland aber noch zu wenig wahrgenommen, gewürdigt und gefördert. Das will ich ändern, denn hier haben wir Nachholbedarf. Wir haben das Vorhaben SINA ins Leben gerufen, um besser zu verstehen, wie Politik Soziale Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung stärker unterstützen kann.”
Nach der Begrüßung durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke und einer Videobotschaft von Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus stellte Christina Jäger, Mitgründerin und Geschäftsführerin von Yunus Environment Hub das SINA-Vorhaben vor. Es folgte ein Einblick in die Praxis durch Christian Kroll, Gründer und Geschäftsführer der Suchmaschine Ecosia, die ein Erfolgsbeispiel für Soziale Innovationen im Nachhaltigkeitsbereich darstellt: der Energiebedarf der Suchmaschine wird um 300% durch selbstgenerierte, erneuerbare Energien gedeckt, und die Einnahmen des Unternehmens werden genutzt, um weltweit Aufforstungsprojekte zu finanzieren.
Hochkarätige Podiumsdiskussion
Die anschließende Podiumsdiskussion widmete sich der Frage, welche Rolle Soziale Innovationen für die Erreichung der Umweltziele und die gesamtgesellschaftliche Nachhaltigkeitstransformation in Deutschland spielen. Neben Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen, Prof. Dr. Eva Alexandra Jakob, Juniorprofessorin für Social Entrepreneurship an der Universität Bayreuth, und Prof. Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender Otto Group und Gründer der Umweltstiftung Michael Otto, war die Podiumsdiskussion besetzt durch Sina Trinkwalder, Gründerin und Geschäftsführerin von Manomama sowie Stefan Tidow, Staatssekretär im Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministerium.
Die Teilnehmer*innen diskutierten dabei unter anderem, wo die größten Potenziale für Soziale Innovationen sowie auch die Hindernisse und strukturelle Nachteile liegen, welche Rolle politischen Akteuren und Institutionen zukommt oder wie Soziale Innovationen stärker in der Wirtschaft verankert werden können und welche Rolle sie für Unternehmen spielen.
Auf das Bühnenprogramm folgte ein offener Empfang, währenddessen sich die Teilnehmer*innen untereinander austauschen konnten und die zentralen Themenfelder und Fragestellungen des SINA-Vorhabens vorgestellt wurden.
Das SINA-Vorhaben soll das grundlegende Verständnis für Soziale Innovationen erleichtern, Lücken in der Forschungs- und Förderlandschaft schließen und noch offene Fragen identifizieren sowie konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten.